Google Ads Zielgruppen Targeting – Die Basics

Über das Zielgruppen-Targeting deines Google Ads Kontos kannst du deine Kampagnen bzw. die Anzeigen auf die von dir anvisierte Zielgruppe ausrichten. Das heißt, dass deine Ads nur den Menschen angezeigt werden, von denen du oder Google davon ausgehen, dass die Kaufwahrscheinlichkeit hoch ist. Je besser dir die Ausrichtung auf deine Zielgruppe gelingt, desto besser die Leistung deiner Anzeige – Stichwort: Personalisierte Ads. Jedoch gibt es auch Aspekte im Bereich der personalisierten Werbung, die du nicht beeinflussen kannst – Stichwort: Datenschutz. Erfahre bei uns, welche Möglichkeiten dir das Google Ads Zielgruppen Targeting bietet.

Wissenswert: In Google klassifiziert Zielgruppen nach verschiedenen Typen. In die Bewertung einzelner fließen folgende Faktoren ein:

  • ermittelte Interessen
  • demografische Merkmale
  • Nutzerabsichten
  • Frühere Google Suchanfragen
  • Aktuelle Suchanfragen usw.

Tipp: Ein optimales Targeting für deine Kampagne erstellen zu können, musst du immer eine Zielgruppenanalyse durchführen. Finde heraus, welche Bedürfnisse und Interessen die von dir anvisierte Kundengruppe hat. Untersuche unbedingt, welche Verhaltensweise deine Zielgruppe an den Tag legt – Stichwort: Zielgruppen mit gemeinsamen Interessen.

Zielgruppendefinition

Die richtige Zielgruppendefinition ist wichtig, denn anderenfalls verbrennst du nur dein Werbebudget, ohne etwas zu erreichen.

Definiere deine Zielgruppe so exakt wie möglich, schließlich investierst du genau deswegen in Google Ads. Wir empfehlen, dass du in etwa zwei Drittel deiner Zeit in die Definition deiner Zielgruppe und den Rest (1/3) in die Keyword-Recherche investieren solltest. Das Definieren der richtigen Zielgruppe ist nicht schwer, aber zeitaufwendig.

Wie bekommt man Informationen über potenzielle Zielgruppen?

1.      Altkunden/ehemalige Kunden

  • Wie sehen deine Altkunden aus?
  • Welche Gemeinsamkeiten haben sie?
  • Woher stammen sie?
  • Warum haben sie dein Produkt/deine Dienstleistung gekauft?
  • In welcher Altersklasse bewegen sich deine Altkunden?
  • Sind deine Kunden vermehrt Brillenträger?

Tipp: … Sammele so viele Details wie möglich. Selbst scheinbar unwichtige Details und Informationen sind wichtig, da sie dir langfristig dabei helfen können, deine Ziele zu erreichen. Erst wenn du ein genaues Bild von deinem Traumkunden hast, kannst du eine Keyword-Recherche durchführen, die auch wirklich Sinn macht.

2.      Google Analytics

Auch Google Analytics ist ein gutes Werkzeug, dass dir dabei helfen kann, möglichst viel über deine potenziellen Kunden herauszufinden.

Welche Informationen kann man durch Google Analytics bekommen?

  • Welche Geräte für den Aufruf deiner Webseite benutzt wurde.
  • Woher die User kamen.
  • Welcher Altersgruppe sie angehören usw.

Tipp: Hast du dich erst frisch selbstständig gemacht, wird dir die Zielgruppendefinition etwas schwerer fallen, da dir eine wichtige Datenbasis fehlt. Trotzdem ist die Zielgruppendefinition nicht unmöglich. Sie dir doch deine direkte Konkurrenz einmal näher an – Stichwort: Revers Engineering. Was machen sie besonders gut? Wie sprechen sie ihre Kunden an? Prinzipiell musst du nicht das Rad neu erfinden. Sie dir den Aufbau der Kampagnen mit den erfolgversprechendsten Aussichten an.

Achtung: Nicht jeder der dein Produkt/deine Dienstleistung brauchen könnte, sollte zu deiner Zielgruppe gehören. Warum?

Was ist ein Idealkunde?

Ein idealer Kunde ist derjenige, der bei dir kauft, also sein Geld bei dir lässt. Jemand der gerne immer wieder bei dir kauft und deinen Onlineshop bei Freunden und Bekannten gerne weiterempfiehlt. Schnäppchenjäger sind nicht unbedingt Idealkunden für dich. Diese suchen nur nach einer Möglichkeit zu sparen, interessieren sich aber nicht wirklich für die Qualität deiner Waren oder deines Service.

Tipp:

  • Finde die Kundengruppen heraus, die deinen Onlineshop gerne weiterempfehlen.
  • www.makemypersona.com kann dich beim Erstellen der Persona unterstützen.
  • Welche Probleme deiner Zielgruppe willst du mit deinem Produkt/deiner Dienstleistung lösen? Lass dich bei der Beantwortung dieser Frage nicht von deiner Selbstwahrnehmung trügen, denn in der Realität kann die Antwort wiederum ganz anders aussehen. So benutzten Kunden sehr gerne andere Begrifflichkeiten, da ihnen z. B. der Fachjargon fehlt.
  • Überlege dir gut, an welchen Stadien deines Verkaufsfunnels du deine Zielgruppe abholen willst – Stichwort: AIDA
  • Weiß die Zielgruppe, wie die Lösung zu ihrem Problem lautet? Kennt die Zielgruppe dein Produkt?
  • Nutze Shorttails, um die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe zu bekommen und deren Interesse und verlangen zu wecken. Über Longtails kannst du deine Zielgruppe überzeugen, endlich zu handeln.

1.      Zielgruppe mit gemeinsamen Interessen

Hier werden User anhand ihrer Interessen und Gewohnheiten angesprochen. Diese Zielgruppentypen kannst du für folgende Kampagnen auswählen:

  •  Display & Video 360
  • Videokampagnen
  • Displaynetzwerkkampagne
  • Suchnetzwerkkampagne

Wissenswert: Google gibt dir eine Liste gemeinsamer Interessen vor, aus denen du bestimmte Interessen oder Interessenkombinationen auswählen kannst.

2.      Benutzerdefinierte Zielgruppe

Abhängig von den Zielen deiner Kampagne werden Nutzer anhand ihrer letzten Kaufabsichten, Gewohnheiten, Interessen, demografischen Informationen oder Lebensereignissen angesprochen.

Wissenswert:

Bei der „benutzerdefinierten Zielgruppe“ entscheidest du, wie du deine Zielgruppe am besten ansprechen willst. Hierfür musst du deine eigenen recherchierten Keywords angeben, die URL deiner Webseite und die Ausgabeseiten.

Die benutzerdefinierte Zielgruppe kannst du für folgende Kampagnen festlegen:

Entscheidest du dich für die Option „benutzerdefinierte“ Zielgruppe passiert Folgendes im Hintergrund:

Google analysiert alle Signale unter Berücksichtigung deiner Gebotsstrategie und dem Ziel deiner Kampagne und gibt deine Anzeige Usern aus, um folgende Ziele zu erreichen:

  • Leistung
  • Reichweite
  • Kaufbereitschaft

Zielgruppe „besondere Lebensereignisse“

Besondere Lebensereignisse gibt es nicht so viele, darum solltest du wissen, wann diese Ereignisse stattfinden, um die Zielgruppe abholen zu können.

Beispiel: Du verkaufst Konfirmationskleider. In diesem Fall weißt du, dass du vor und während des gesamten Frühjahrs vermehrt in Werbung investieren solltest, denn abhängig von der Region finden Konfirmationen in der Regel immer in den Monaten vor Ostern statt.

Achtung: Die Zielgruppe „besondere Lebensereignisse“ ist meist sehr klein. Sogar kleiner als der Zielgruppentyp „User mit gemeinsamen Interessen“. Sinnvoller ist es, sich auf eine kaufbereite Zielgruppe zu konzentrieren.

3.      Kaufbereite Zielgruppe

Deine Zielgruppe wird anhand ihrer letzten Kaufabsicht angesprochen.

Kaufbereite Zielgruppe Beispiele

Wenn jemand nach Trauringen sucht, braucht er auch ein Hochzeitskleid, Dekoartikel, Hochzeitseinladungen usw. Das bedeutet auch, dass von einer hohen Conversionrate ausgehen ist.

Eine kaufbereite Zielgruppe ist für den Unternehmer am interessantesten, da hier die höchste Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass die gewünschte Conversion durchgeführt wird. Dieser Zielgruppentyp kann durch die User auf der Remarketing-Liste ergänzt werden.

4.      Remarketing

In diese Gruppe fallen User, die bereits einmal Kontakt mit deinem Unternehmen hatten.

5.      Kundenabgleich/ Customer Match

Hier gleicht Google die User mit den von dir auf einer Liste hochgeladenen Bestandskunden ab.

Achtung: Customer Match funktioniert nur bei Keyword-Kampagnen

6.      Ähnliche Zielgruppe

Hier werden User angesprochen, die ähnliche Interessen wie deine Bestandskunden oder Besucher deiner Webseite haben.

Wissenswert:

  • Es lassen sich auch verschiedene Zielgruppendefinitionen miteinander kombinieren z. B. Benutzerdefinierte Zielgruppen mit gemeinsamer Absicht (Displaynetzwerk).
  • Wenn du mehrere Kampagnen auf dieselbe Zielgruppe ausrichtest, wird die Kampagne mit dem höchsten effektiven Gebot ausgegeben.

Similar Audiences – finde eine ähnliche Zielgruppe

Mittels Similar Audiences kannst anhand vorhandener Kunden den idealen Neukunden finden, d. h. Kunden, die über ein vergleichbares/ähnliches Budget, ähnliche/identische Interessen usw. verfügen.

RLSA vs. Similar Audiences

RLSA (Remarketing Lists for Search Ads) und Similar Audiences sind im Prinzip vergleichbar. Bei beiden wird dir eine gute bis sehr gute Conversion Rate sicher sein. Es gibt aber einen kleinen und feinen Unterschied. Während du mittels RLSA Kunden ansprichst, die bereits Kontakt mit dir und einem Unternehmen hatten kannst du per Similiar Audiences Neukunden erreichen.

Wissenswert:

  • Da die Conversion Rate bei Similar Audiences gut bis sehr gut ist kannst du den PPC ruhig etwas höher setzen.
  • Achte auf eine gut geführte Remarketing-Liste, denn sie stellt die Basis deiner Similar Audiences dar.

Was ist dynamische Kundengewinnung

Feedbasiertes dynamisches Remarketing kann mittels dynamischer Kundengewinnung ausgeweitet werden (Neukundengewinnung). Während es beim Remarketing geht mit bereits bekannten Usern Verkäufe zu erzielen, ist die dynamische Kundengewinnung dafür geeignet, neue Kunden anzusprechen.

Wissenswert: Dynamische Kundengewinnung ist vor allem Google Ads Einsteigern zu empfehlen.

Wie funktioniert dynamische Kundengewinnung?

Die Basis der dynamischen Kundengewinnung ist das maschinelle Lernen. Hierüber wird ermittelt, was potenzielle Kunden suchen. Diese Daten helfen dabei die Leistung des Feeds zu verbessern in dem das Nutzerverhalten prognostiziert wird. Die dynamische Kundengewinnung sagt praktisch voraus, welche Produkte/Dienstleistungen deines Feeds für die jeweiligen Kunden interessant sind und welche eher nicht.

Dynamische Kundengewinnung: Das passiert im Hintergrund

Sobald das Google statistisch gesehen eine Beziehung zwischen der Absicht des Nutzers, den Feed-Elementen kennt, werden die Informationen mit demografischen Merkmalen (z. B. Alter Geschlecht) kombiniert. Anhand des Kontextes der Informationen wählt Google Produkte/Dienstleistungen aus, die für den User interessant sind und mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Conversion führen.

Wissenswert: Willst du dynamisches Remarketing ausprobieren, sind smarte Displaynetzwerkkampagnen eine gute Wahl. Vor allem weil hierzu noch dynamisches Remarketing kommt.

Bestehende Kampagnen mit einer weiteren Zielgruppe ergänzen: So funktioniert‘s

Nachfolgend zeigen wir dir, wie du eine bestehende Anzeige oder Kampagne mit einer weiteren Ausrichtung auf Zielgruppen ergänzen kannst.

  1. Melde dich in deinem Google Ads Konto an und rufe über das linke Seitenmenü „Zielgruppen“ auf.
  2. Um eine neue Zielgruppe anzulegen, musst du auf das Pluszeichen klicken.
  3. Im nächsten Schritt musst du die Anzeigengruppe bzw. Kampagne auswählen.
  4. Lege den Zielgruppentyp fest, den du mit deiner Zielgruppe ansprechen willst.
  5. Nun musst du nur noch die Kästchen anklicken, die du deiner neuen Zielgruppendefinition hinzufügen willst.
  6. Alles Speichern und fertig.

Zielgruppen Targeting: Unsere Tipps

  • Je besser dein Targeting und dein Tracking, umso mehr Möglichkeiten hast du deine Kampagnen zu optimieren.
  • Verschiedene Zielgruppentypen erlauben es dir mit dem Wording deiner Ads etwas zu spielen, um die Customer Journey für deine zukünftigen Kunden zu perfektionieren.
  • Um deinen Traffic gezielt zu lenken, kannst du die von dir ausgewählte Zielgruppe für andere Kampagnen ausschließen.
  • Bisher war es nur möglich, die Zielgruppe eines Accounts innerhalb eines anderen Kontos zu nutzen, wenn beide Accounts über ein Verwaltungskonto verknüpft werden. Jetzt geht das direkt in einem normalen Google Ads Account. Hierfür müssen nur die notwendigen Opt-in in den Kontoeinstellungen festgelegt werden.
Über den Autor
Andreas Kirchner
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