Remarketing-Listen für Google Ads

Du hast zwei Möglichkeiten, um Remarketing-Listen für deine Google Ads Kampagnen zu erstellen, und zwar über Google Ads direkt oder über Google Analytics. Nachfolgend verraten wir Dir, wie das Anlegen von Retargeting-Listen auf beiden Plattformen funktioniert.

Remarketing-Listen erstellen in Google Ads (AdWords)

1. Klicke auf den Werkzeugschlüssel („Tools und Einstellungen“) und öffne die Zielgruppenverwaltung (zu finden unter „Gemeinsam genutzte Bibliothek“).

Google Ads Konto (Tools und Einstellungen)

2. Klicke anschließend auf den Button mit dem Plus, um eine Remarketing-Liste anzulegen.

3. Wähle nun entweder: Websitebesucher, App Nutzer, YouTube-Nutzer der Kundenliste aus.

Infobox: Falls an dieser Stelle noch kein Remarketing-Code erstellt wurde, führt dich das System da durch. Lediglich eine Entscheidung musst du treffen, ob es sich bei dem Code um die Erfassung von Standarddaten geht oder ein dynamischer Code angelegt werden soll.

Speziell ausgerichtete Remarketing Listen erstellen

Spezielle Remarketing-Listen erstellt man dann, wenn Remarketing sinnvoll genutzt werden möchte, ohne potenzielle Kunden zu verärgern. Beispielsweise kann eine spezielle Remarketing-Liste bezüglich der Kunden angelegt werden, die Produkte in den Warenkorb gelegt haben, allerdings den Kauf nicht abgeschlossen haben.

Spezielle Listen für das Remarketing werden folgend angelegt:

1. Startpunkt ist die Zielgruppenverwaltung und anschließend Zielgruppen.

2. Klicke nun auf den Button mit dem Plus und anschließend auf Websitenbesucher. Aus den Daten erstellst du eine individuelle Liste.

3. Gib der Liste noch einen erkennbaren Namen.

4. Im nächsten Schritt legst du nun die Regeln fest. Wichtig ist, dass du die Liste wie einen Filter ansiehst. Denn eine andere Funktion haben spezielle Listen nicht. Welche Kunden befanden sich im Warenkorb? All diese kommen auf eine Liste, weil diese Personen bereits etwas in den Warenkorb abgelegt hatten. Allerdings soll genau dieser Kunde nicht auf die Liste, die zum Beispiel „Danke“ auftauchen. Gültigkeitsdauer festlegen ist die nächste Regel. Diese sagt aus, für wie lange ein Cookie aktiv sein soll. Wie er gesetzt wird und welche Funktion er hat, haben wir dir oben bereits erklärt. In der Regel wird ein Zeitfenster von 30 Tagen vom System festgelegt. Es ist möglich den Zeitraum zu verringern oder zu verlängern. Die Wahl hängt von dir und dem Aufbau der Remarketing-Liste ab.

5. Zum Schluss speichern über den Button ,,Zielgruppe erstellen‘‘.

Remarketing-Listen in Google Analytics erstellen

Es ist nicht nur möglich Remarketing mit Google Ads zu betreiben. Online-Marketer nutzen sehr häufig Google Analytics, um mit Remarketing zu arbeiten.

Arbeitest du bereits mit Google Analytics, so ist es sehr zu empfehlen, dein Remarketing über dieses System zu betreiben. Interessant ist hier der Bereich Zielgruppen. Gleich, wie auch Google Ads bietet Google Analytics es ebenfalls an, Remarketing-Listen zu erstellen. Warum also eher Analytics verwenden? Die Plattform bietet deutlich mehr Metriken, wodurch du deine Retargeting-Zielgruppen wesentlich genauer abstecken kannst. Zudem muss kein weiterer Remarketing-Tag auf deiner Webseite eingebunden werden.

Wissenswert: In Google Analytics lassen sich maximal 2000 Remarketing-Zielgruppen anlegen.

Bevor es allerdings losgeht: Überprüfe, ob du folgende Punkte erledigt hast:

  • Google Ads Konto mit Google Analytics Konto verbinden.
  • Google Analytics ist für die Datenerfassung der Werbefunktionen aktiviert? Wenn nicht, kannst du das in den Property-Einstellungen nachholen.
  • Bist du im Besitz eines Google Analytics-Tags? Mit Sicherheit!

Bei der Erstellung von Remarketing-Listen in Google Analytics ist der Vorgang folgendermaßen:

1. Gehe über Verwaltung, dann Property-Einstellung gefolgt von Zielgruppendefinition weiter zu Zielgruppen.

2. Es öffnet sich ein Fenster, indem verschiedene Zielgruppendefinitionen gelistet sind.

Die sogenannte intelligent Liste ist quasi eine Sammelstelle für alle eingehenden Daten von Kunden – Standort, Browser, URL, Gerät, Dauer der Sitzung. Diese Daten werden täglich auf den aktuellen Stand gebracht.

  • Besucher der Website
  • Besucher, die mehrfach auf der Website waren – wiederkehrende Besucher.
  • Besucher, die auf einer speziellen Webseite unterwegs waren – spezifische Suche.
  • Besucher, die eine Aktion abgeschlossen haben – Zielvorhaben-Conversion abgeschlossen.

Es ist möglich eine Zielgruppe nach eigenen Vorstellungen anzulegen. Mögliche Merkmale sind: Technologie, demografische Merkmale, Verhaltensmerkmale oder Umsatz. Im Bereich konfigurierte Zielgruppendefinition ist dieser Prozess unnötig. Die vorgegebenen Listen kann man anpassen.

Beim Festlegen der Gültigkeitsdauer besteht die Auswahl zwischen 1 und 540 Tage. Voreingestellt sind 30 Tage.

3. Die erstellten Remarketing-Listen sind nun mit dem Google Ads Konto zu verbinden. Füge ein Ads Konto unter +Zielgruppe hinzufügen ein.

4. Es werden dir alle Google Ads Konten aufgezeigt. Wähle nun das richtige Konto aus.

5. Die ausgewählte Remarketing-Liste wurde nun eingefügt. Du findest sie unter Tools, dann Zielgruppenverwaltung und Zielgruppen im Google Ads Konto.

Remarketing-Listen: Allgemeines

Prinzipiell sind Remarketing-Listen nach dem Erstellen erst mal leer. Es dauert einige Tage, bis die geforderte Mindestanzahl an Nutzern erreicht wurde, damit deine Remarketing-Ads im Displaynetzwerk, in der organischen Suche oder auf YouTube ausgegeben werden.

Wissenswert: Deine Remarketing-Kampagne auf YouTube oder in der organischen Suche wird erst ausgegeben, wenn mindestens tausend Nutzer innerhalb der letzten dreißig Tage auf deine Remarketing-Liste gelang sind. Für Remarketing-Kampagnen im Displaynetzwerk reichen hundert Nutzer innerhalb der letzten dreißig Tage aus.

  • Exportierst du in Google Ads eine Retargeting-Zielgruppe aus Google Analytics, dann wird diese mindestens 1x täglich aktualisiert. Wurden für die Remarketing-Zielgruppe über einen längeren Zeitraum (>365 Tage) keine Anzeigen ausgegeben, dann wird die Zielgruppe nur alle 30 Tage aktualisiert.
  • In Analytics gibt es bereits eine Reihe vorkonfigurierter Zielgruppen, die individuell angepasst werden können. Alternativ kannst du auch eigene Zielgruppen erstellen.
  • Sobald du in Google Analytics eine Zielgruppe erstellt hast, steht sie dir in Google Ads zur Verfügung und du kannst sie für das Erstellen einer Kampagne, einer Remarketing-Kampagne oder einen Test verwenden.
  • Damit du Zielgruppen-Listen in Analytics erstellen kannst, brauchst du für die Property die Bearbeitungsrolle (Stichwort: „Bearbeiter“).
  • Es ist in Analytics zwar möglich, Zielgruppen für Display- und Suchnetzwerkkampagnen bis zu 30 Tage rückwirkend zu erstellen (Stichwort: Backfill), allerdings gilt das nicht bei der Verwendung der Dimension „Sitzungsdatum“. Hier sollte das Veröffentlichen einer Zielgruppe sollte Minimum 5 Tage vor Sitzungsdatum erfolgen.
  • In Google Analytics können maximal 2000 Zielgruppen angelegt werden.

Remarketing-Zielgruppen erstellen: So richtest du Datensegmente ein

Lange Zeit war es notwendig, dass für Remarketing extra sogenannte Remarketing-Zielgruppen erstellt werden mussten. Das ist mittlerweile nicht mehr notwendig, denn im Zuge des europäischen Datenschutzgesetzes hat Google die sogenannten Datensegmente eingeführt.

Was sind Datensegmente?

Mithilfe von Datensegmenten werden die User erfasst, die dein Onlineshop oder deine Webseite schon einmal besucht haben. Auch die Nutzer deiner App werden mittels Datensegmente getrackt.

Was sind die Grundvoraussetzung für die Nutzung von Datensegmenten?

  • Damit die Nutzung von Datensegmenten möglich wird, ist die Einrichtung mindestens einer Zielgruppenquelle für deine App bzw. Webseite notwendig.
  • Der hierfür notwendige Tag-Snippet wird generiert, wenn du den Google Ads Tag unter Zielgruppenquellen einfügst. Letztendlich muss das allgemeine Webseite-Tag noch auf deiner Webseite implementiert werden.
  • Hast du das erledigt, werden weitere Daten an Google Ads übertragen. Daten, die du benötigst, damit du Datensegmente erstellen kannst.

Wissenswert:

  • Conversions lassen sich mit „event“ erfassen.
  • Nutzt du zusätzlich das Ereignis-Snippet, wird es möglich, Ereignisse anhand derer Parameter zu berücksichtigen. Dadurch können für Ereignisse eigene Datensegmente erstellt werden.

Beispiel:

Du willst die User ansprechen, die Produkte in den Warenkorb gelegt haben, aber den Kaufvorgang nicht abgeschlossen haben. Abhängig vom Unternehmenstyp werden hierfür verschiedene Daten an Google Ads übermittelt.

Ist die Einrichtung der Zielgruppenquellen abgeschlossen, kann das Erstellen der Datensegmente beginnen.

Tipp: Nutze für die verschiedenen Besuchertypen unterschiedliche Datensegmente.

Beispiel:

Du hast die Möglichkeit, ein Datensegment zu erstellen, mit denen alle Besucher deiner Webseite erfasst werden können, die eine bestimmte Produktkategorie besucht haben.

Das Daten-Snippet sorgt dafür, dass alle User auf der Liste mittels Cookie-ID erfasst werden.

Zielgruppen-Segmente erstellen: die automatisch erstellten Listen

Sobald die Zielgruppenquellen komplett eingerichtet sind, erstellt Google automatisch Standardlisten. Diese Listen können später dazu verwendet werden, um die Anzeigengruppen auf entsprechende Zielgruppen auszurichten.

Standardsegmente Beispiele

Alle BesucherIn diesem Datensegmente werden alle Nutzer erfasst, die deine Seite besucht haben.  
Alle Nutzer mit ConversionDas Conversion-Tracking-Tag muss auf deiner Webseite implementiert werden, damit alle Nutzer erfasst werden können, die eine Conversion auf der Webseite durchgeführt werden können. In diesem Standardsegment werden die User erfasst, die eine Handlung auf deiner Webseite durchgeführt haben, z. B. sich für einen Newsletter angemeldet, Produkte in den Warenkorb gelegt usw.  
Für Google Ads optimierte Segmente (Kombinationssegment)Hier sind mehrere Segmente zusammengefasst. Damit das Segment erstellt werden kann, muss unter Zielgruppenquellen mindestens die Verbindung mit einer Datenquelle vorhanden sein.

Wie kann man Regeln für Datensegmente erstellen?

Wurde das optionale Ereignis-Snippet und das allgemeinen Webseiten-Tag in die App und/oder die Webseite eingebunden, können für die Segmente eigene Regeln definiert werden.

Beispiel:

Du willst ein Segment für die Kategorie-Seite eines Onlineshops erstellen, z. B. für Damen-Jeans. Dann kannst du eine Regel festlegen, dass die URL „Damen-Jeans“ beinhalten muss. Das funktioniert aber nur, wenn die URL der Kategorie-Seite des Onlineshops entsprechend aufgebaut ist. z. B. Shop.de/damen-jeans

Tipp:

  • Beginne immer als erstes mit den automatisch erstellten Datensegmenten.
  • Willst du Segmente verändern, kannst du sogenannte Segmentregeln nutzen.
  • In einem Segment müssen mindestens 100 User stehen, dass es zu einer Anzeigenauslieferung kommt.
  • Schränkst du die Segmente zu sehr ein, besteh die Gefahr, dass die Anzeigen nicht ausgegeben werden.

Benutzerdefinierte Parameter und Datensegmente: Das musst du wissen

Für dynamisches Remarketing wird vorausgesetzt, dass das Ereignis-Snippet auf der Webseite implementiert wurde. Das erlaubt dir benutzerdefinierte Parameter an Google Ads zuschicken. Diese Daten stellen später die Grundlage dar, um daraus Datensegmente zu erstellen.

Beispiel:

So kannst Du z. B. Datensegmente erstellen, bei denen die Personen erfasst werden, die bestimmte Produkte zu bestimmten Preisen erworben haben. In diesem Fall würde das Ereignis-Snippet zwei benutzerdefinierte Parameter enthalten, „value“ und „pagetyp“.

Es ist möglich, für die User, die keinen Wert auf personalisierte Werbung legen, die Datenerhebung zu deaktivieren. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder führst du Änderungen am allgemeinen Website-Tag durch und deaktivierst gleichzeitig die Datenerhebung für personalisierte Anzeigen oder schließt in deinem Google Ads Konto alle Nutzer einer bestimmten Zielgruppe aus (siehe Zielgruppenverwaltung).

Über den Autor
Andreas Kirchner
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