AdWords Account Manager sind täglich damit beschäftigt die Ergebnisse ihrer Kampagnen auszuwerten und weiter zu optimieren. Hier spreche ich aus eigener Erfahrung, denn das ist auch mein täglich Brot und ich weiß genau wie viel Zeit hierfür drauf geht. Um die notwendigen Optimierungs-Prozesse zu beschleunigen und gleichzeitig die Ergebnisse zu verbessern, habe ich akribisch nach einer effizienteren Lösung gesucht.
Im Idealfall sollte mein Wunsch-System den Arbeitsalltag erleichtern bzw. mehr Zeit für neue Projekte schaffen und gleichzeitig die Performance der Kampagnen steigern. Das waren auch Werbeversprechen von einigen Bid Management Tools, die ich daraufhin getestet habe. Nun ohne die Namen zu nennen, kann ich nur sagen, dass eines davon die Kampagnen-Leistung systematisch ruiniert hat. Zum Glück habe ich rechtzeitig reagiert und die Performance manuell wieder hergestellt.
Meine Annahme hat sich also bestätigt! Man sollte die Zügel in eigener Hand behalten, aber bei über 30 betreuten Accounts ist die AdWords Automatisierung trotzdem dringend erwünscht. Die Kollegen aus anderen Agenturen wissen genau wovon ich spreche. Daraufhin habe ich mich mit AdWords Skripten und automatisierten Regeln beschäftigt. Fazit: Geiles Zeug! Beides also Skripte und automatisierte Regel kann ich wärmstens weiter empfehlen.
In diesem Beitrag möchte ich auf drei automatisierte AdWords Regeln näher eingehen. Diese Regeln habe ich erstellt um den Arbeitsalltag etwas zu erleichtern und es hat sich definitiv gelohnt! Seither nutze diese Regeln fast in jedem Account und möchte Sie nicht mehr missen. Jetzt werden die CPC-Gebote, Keywords sowie Budgets und Conversions wie per Geisterhand optimiert und ich muss mich “nur” um den Rest kümmern. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass im Änderungsverlauf die automatisierten Anpassungen dem Nutzer zugeordnet werden, der diese Regeln erstellt hat und dabei wird garantiert kein Account in Vergessenheit geraten. Dies sollte für AdWords Agenturen von besonderem Interesse sein.
CPC-Gebote automatisch verringern bzw. Klickkosten senken.
Ein wichtiges Optimierungsziel war für mich immer “Klickkosten senken”, denn damit können bei gleichbleibendem Budget mehr Klicks bzw. mehr Conversions generiert werden. Bei der Übertragung von diesem Optimierungsprozess auf die automatisierten AdWords Regeln ist folgendes Muster entstanden:
- 1. Klicke auf “Alle Kampagnen” und dann auf den Button “Automatisieren”
- 2. Dann Klicke auf “Regeln für Keywords erstellen” und auf Max. CPC-Gebote ändern, wenn…
- 3. Jetzt kann die Regel konfiguriert werden.
- 4. Entscheide ob die Regel bei allen Keywords oder nur bei ausgewählten Kampagnen ausgeführt werden soll.
- 5. Für die Automatische Aktion wähle “Gebot verringern” aus.
- 6. Trage einen Prozentwert ein. Ich empfehle damit sensibel umzugehen, weil die Anzeigenposition sich verschlechtern kann, deshalb fange lieber klein an.
- 7. Trage das Mindestgebot ein.
- 8. Als Anforderung für die Ausführung der Regel wähle bei “Leistung” die “Durchschn. Position” aus.
- 9. Diese sollte “besser als” sein
- 10. Trage einen Wert ein. Dabei ist es wichtig einen Punkt statt Komma zu verwenden.
- 11. Jetzt wähle die Häufigkeit aus bei der deine Regel ausgeführt werden soll. Ich lasse die Regel einmal pro Woche ausführen, damit sich die neuen Gebote einpendeln können.
- 12. Wochentag auswählen.
- 13. Uhrzeit auswählen.
- 14. Zeitraum der Daten “Letzte Woche (Mo-So)” auswählen.
- 15. Regelname vergeben.
- 16. Vorschau der Ergebnisse anklicken.
- 17. Speichern nicht vergessen.
Mit dieser Regel werden jeden Montag um 14 Uhr die manuellen Max. CPC-Gebote schrittweise verringert und zwar nur bei Keywords die eine durchschnittliche Anzeigen-Position über 1.2 vorweisen.
CPC-Gebote automatisch erhöhen bzw. CTR und Sichtbarkeit optimieren.
Ebenso ist es wichtig die Anzeigen im sichtbaren Bereich (Positionen 1 bis 4) zu schalten, damit die Klickrate (CTR) möglichst hoch bleibt und die relevanten Klicks zu gunsten der eigenen Anzeigen kommen. Mit dieser Regel lässt sich die CTR und die Sichtbarkeit automatisch optimieren:
- 1. Klicke auf “Alle Kampagnen” und dann auf den Button “Automatisieren”
- 2. Dann Klicke auf “Regeln für Keywords erstellen” und auf Max. CPC-Gebote ändern, wenn…
- 3. Jetzt kann die Regel konfiguriert werden.
- 4. Entscheide ob die Regel bei allen Keywords oder nur bei ausgewählten Kampagnen ausgeführt werden soll.
- 5. Für die Automatische Aktion wähle “Gebot erhöhen” aus.
- 6. Trage einen Prozentwert ein. Für schnellere Ergebnisse kann man hier etwas großzügiger sein. 7 bis 10 Prozent sind genau richtig.
- 7. Trage das Höchstgebot ein.
- 8. Als Anforderung für die Ausführung der Regel wähle bei “Leistung” die “Durchschn. Position” aus.
- 9. Diese sollte “schlechter als” sein
- 10. Bei Wert trage eine 3 ein, dabei ist es wichtig einen Punkt statt Komma zu verwenden.
- 11. Jetzt wähle die Häufigkeit aus bei der deine Regel ausgeführt werden soll. Ich lasse die Regel einmal pro Woche ausführen, damit sich die neuen Gebote einpendeln können.
- 12. Wochentag auswählen.Wenn die erste Regel am Montag die Gebote verringert, dann lasse ich mit der zweiten Regel am Freitag die Gebote erhöhen.
- 13. Uhrzeit auswählen.
- 14. Zeitraum der Daten “Die letzten sieben Tage” auswählen.
- 15. Regelname vergeben.
- 16. Vorschau der Ergebnisse anklicken.
- 17. Speichern nicht vergessen.
Diese Regel sorgt dafür, dass meine Anzeigen immer im sichtbaren Bereich geschaltet werden und lässt gleichzeitig die Klickrate (CTR) steigern.
Schlechte Keywords automatisch pausieren bzw. Budgets und Conversions optimieren.
Die dritte Regel hilft mir die Qualität der Keywords zu überwachen und Keywords mit schlechter Leistung automatisch zu pausieren und somit das Budget auf performante Keywords zu verteilen. Hierbei müssen drei Anforderungen übereinstimmen und so wird´s gemacht:
- 1. Klicke auf “Alle Kampagnen” und dann auf den Button “Automatisieren”
- 2. Dann Klicke auf “Regeln für Keywords erstellen” und auf Keywords pausieren, sobald…
- 3. Jetzt kann die Regel konfiguriert werden.
- 4. Entscheide ob die Regel auf Kontoebene oder nur bei ausgewählten Kampagnen ausgeführt werden soll.
- 5. Wähle Qual.-Faktor aus
- 6. Der Qual.-Faktor sollte kleiner oder gleich sein (<=)
- 7. Trage einen Wert ein.Beachte bei den Kampagnen mit Marken-Keywords die nicht in die Anzeigen aufgenommen werden dürfen, ist der QF oft schlecht, obwohl diese Begriffe absolut
- 8. wichtig sind. Bei solchen Kampagnen würde ich diese Regel nicht anwenden.
- 9. Wähle Convesions aus
- 10. Wähle weniger aus (<)
- 11. Gib einen Wert ein
- 12. Wähle durch Klicks vorbereitete Conversions aus
- 13. Wähle weniger oder gleich aus (<=)
- 14. Gib einen Wert ein
- 15. Jetzt wähle die Häufigkeit aus bei der deine Regel ausgeführt werden soll. Ich lasse die Regel einmal pro Woche ausführen.
- 16. Wochentag auswählen.
- 17. Uhrzeit auswählen.
- 18. Zeitraum der Daten “Die letzten sieben Tage” auswählen.
- 19. Regelname vergeben.
- 20. Vorschau der Ergebnisse anklicken.
- 21. Speichern nicht vergessen.
Diese Regel hält mein Keyword-Set “sauber” indem Keywords mit schlechter Leistung automatisch pausiert werden.
Natürlich gibt es noch weitaus mehr Möglichkeiten den AdWords Account zu automatisieren. Ich lasse beispielsweise unrentable Keywords, die sogenannten „Budgetfresser“auch automatisch pausieren, aber der Optimierungsprozess lässt sich leider nicht komplett automatisieren. Was man außerdem beachten sollte, erfährst du Schritt-für-Schritt in unserem Beitrag AdWords Optimierung. Wie sind eure Erfahrungen mit AdWords Automatisierung? Welche Regeln erleichtern deinen AdWords-Alltag? Über Input und weitere Ideen mit den Skripten bzw. Regeln würde ich mich sehr freuen.
Hallo Ruslan,
danke für den tollen Beitrag. Leider habe ich ihn zu spät „entdeckt“, denn als ich mich an die Umsetzung machen wollte, habe ich gesehen, dass Google die Spalte mit der durchschnittlichen Position einstampft.
Bekommt man eine ähnliche Funktionalität auch anhand anderer Messwerte hin? Google empfielt „Impr. obere Position (%)“, aber da das ein Prozentwert ist, tue ich mir damit deutlich schwerer.
Gruß & vielen Dank
Hi Paul,
und vielen Dank für dein Feedback und nützliche Tipps für unsere Leser! Ich hatte eh vor den Beitrag mit weiteren Regeln zu erweitern, deshalb werde ich auf deine Punkte schrittweise eingehen.
Viele Grüße
Ruslan
Hallo Martin,
vielen Dank für deinen Kommentar! Ich liebe es mit den Automatismen zu arbeiten und habe für meine Accounts 17 automatisierte Regeln entwickeln, die einen bestimmten Zweck erfüllen. Google AdWords bietet aber weitaus mehr Möglichkeiten, von daher kommt es auf die jeweiligen Werbeziele / Optimierungsziele drauf an. Diese können sich stark unterscheiden, deshalb empfehle ich die automatischen Regeln mit bedacht anzuwenden und ggf. erstmal zu testen.
Zu deinen Fragen:
Regel 3: Falls eine bestimmte Verweildauer zu den Kampagnenzielen gehört, dann kann man das so machen. Anderenfalls empfehle ich grundsätzlich keine Keywords mit einem QF<3! Die sind zu teuer und ziehen die gesamte Kampagnenqualität runter.
Regel 2: Ich brauche keine Keywords die nicht im sichtbaren Bereich (Positionen 1 bis 4) geschaltet werden! Diese können auch nicht für Branding sorgen. Außerdem wird eine Kettenreaktion ausgelöst, die sich negativ auf die Kampagnen und die Zielerreichung auswirkt Schlechte Positionen > schlechte CTR > schlechter Anzeigenrang > schlechter Qualitätsfaktor > teure Klicks > zu hoher CPO etc.
Hallo Thomas,
vielen Dank für dein Feedback und die netten Worte! Du hast vollkommen Recht! Die AdWords Scripte sind etwas anspruchsvoller bzw. sind eher für fortgeschrittene Anwender geeignet und erlauben neben der Automatisierung, auch die Erstellung von Anzeigengruppen, Textanzeigen, und Anzeigenerweiterungen anhand von Conversion starken Keywords… Diesem Thema werde ich einen eigenen Beitrag widmen.
Hallo Ruslan,
ich bin schon sehr gespannt drauf.